Klimawandel, nicht alle wollen ihn wahr haben – lassen wir die Physik sprechen!
- Verschwörung oder nicht?
- Klimaschutz vs. Umweltschutz
- Fakten und Physik
Verschwörung oder nicht?
Ein Problem der ökopolitischen Herausforderungen von CO2 ist, dass ein Teil der Weltbevölkerung, insbesondere Herr Donald Trump, CO2 nicht als Ursache für den Klimawandel verstehen will. Man möchte weder den Menschen, noch das Treibhausgas CO2 für den Wandel mitverantwortlich sehen. Immer noch halten viele Mitbürger, Politiker und Industrielle den Klimawandel für eine Verschwörungstheorie profitgieriger Umweltlobbyisten.
Angreifbare Messreihen diverser Umweltlobbyisten sowie die Bereicherung durch Emissionshandel haben der notwendigen Diskussion einen Bärendienst erwiesen. Immer noch existiert der berechtige Ärger, wie aus Klimaschutz Kapital geschlagen worden ist. Ich kann hier nur sagen, willkommen in der Matrix-Kultur. Denn auch in diesem Thema sind wir nicht vor Egoismus und Abzocke gefeit. Vielen Industrielobbyisten passte das ganze Gerede um mögliche Verschwörungstheorien zum Thema Klima gut in ihre Strategie. Ungehindert konnten sie weitermachen, während andere sich von Abzocke und Verschwörung ablenken ließen.
Bei diesem Beitrag handelt es sich um Auszüge aus dem Buch: ‚Wo bleibt die Rebellion? Unternehmen in der Pflicht.
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Klimaschutz vs. Umweltschutz
Fern jeglicher Machtspiele, Messreihen und Verschwörungstheorien: Lassen Sie uns das Thema CO2 und Klimaveränderung mal ’zu Ende denken’. Ich spreche mit Absicht von Klimaveränderung und nicht von Klimaschutz. Denn genaugenommen können wir ein Klima nicht beschützen. Aber unsere Umwelt und Natur schon. Ein stets lohnender Umweltschutz wird sich zwangläufig positiv auf unsere Gesundheit, und hoffentlich auch zum Vorteil unseres Klimas auswirken. Maßnahmen zum Umweltschutz helfen auf jedem Fall der Umwelt und so lohnen diese, ungeachtet dessen, in wie weit sie auch dem Klima helfen. Die Reduzierung von CO2 ist aktiver Umweltschutz.
„Die Klimaveränderungen in der Vergangenheit wurden durch externe Antriebe natürlicher Art verursacht. Daraus jedoch abzuleiten, dass es keine menschen-bedingten Klimaänderungen gibt, ist etwa so, als würde man behaupten, Menschen könnten keine Waldbrände verursachen, weil es Waldbrände mit natürlicher Ursache gibt und schon immer gab“, so James Wight.
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Fakten und Physik
Zurück zum Klima: Sehen wir uns zunächst einige Fakten an. Die Zunahme an schweren Unwettern und der Rückgang von Gletschern gelten als Zeugen eines sich verändernden Klimas. Wie stark nun unsere Durchschnittstemperaturen auf der Erde tatsächlich gestiegen sind und noch steigen werden, sei auf Grund von unterschiedlichen mathematischen Modellen und geographisch schlecht verteilten Messstationen in unserer Argumentation vernachlässigt.
Die Streitigkeiten um plus-minus ein bis zwei Grad oder plus 10 bis 20 cm Meeresspiegel lenken uns vom eigentlichen Thema ab:
- Haben wir es mit einem negativen Klimatrend zu tun oder nicht?
- Ist dieser negative Trend vom Menschen gemacht?
Fällt uns ein Apfel auf den Kopf, dann ist es uns völlig egal, dass hier Newtons 9,x m/sec am Werke waren. Jeder weiß, je höher der Baum, desto schmerzhafter die Erfahrung durch den auftreffenden Apfel. Physikalische Fakten sprechen meist eine deutliche Sprache, ganz gleich, ob uns ein Messwert zur Verfügung steht oder nicht.
Nehmen wir die von Wissenschaftlern und sonstigen Beobachtern angefertigten Berichte über den Rückgang von Gletschern als wichtiges Indiz. Der exponentielle Rückgang kann anhand einfachster Fotos bewiesen werden. Vergessen Sie an dieser Stelle die Zunahme derjenigen Gletscher, welche sich in großen Höhen befinden. Denn diese Zunahme ist ein weiterer Beweis für die Erwärmung, wie wir noch sehen werden.
Zurück zur Gletscherschmelze in bekannten Höhen: Am Rande der sich in Peru zurückziehenden Gletscher wurden eingefrorene Pflanzenreste freigelegt. Dass Alter dieser Pflanzenreste wurde auf 6000 Jahre datiert. Ein Beleg dafür, dass es zumindest in den letzten 6000 Jahren nie wärmer gewesen ist als heute.
Das exponentielle Abschmelzen unserer Gletscher korreliert ziemlich genau mit der zunehmenden Anreichung unsere Atmosphäre mit Treibhausgasen. CO2 ist eines dieser Treibhausgase. Wie ausgeführt, sammeln Treibhausgase sich an und brauchen, je nach Treibhausgas, bis zu 100 Jahre für ihren Abbau.
Lassen Sie uns nun den Effekt näher betrachten, der, physikalisch gesehen, definitiv für mehr Wärme auf unserer Erde sorgt. Wieviel Grad steht auf einem anderen Blatt. Unsere Atmosphäre ist durchlässig für die langwellige Strahlung der Sonne, jedoch nicht für die kurzwellig-reflektierte Rückstrahlung von der Erdoberfläche. Die Wärmestrahlung der Sonne gelangt nahezu ungehindert durch die Atmosphäre auf die Erde. Die dann von unserer Erde gebrochenen und rückreflektierten kurzwelligen Strahlen schaffen es auf ihrem Rückweg nicht ungehindert zurück ins All. Denn die in unserer Atmosphäre angesammelten Treibhausgase halten die kurzwellige Rückstrahlung zu einem größeren Anteil zurück.
In einfachen Worten: Die Strahlen der Sonne haben es leichter durch die Erdatmosphäre als die von der Erde reflektierte Rückstrahlung. Genau dieser Effekt heizt unser Klima auf. Eigentlich ein notwendiger Mechanismus für das Leben auf der Erde, denn ohne diesen Effekt, wäre die Erde kälter als -18 Grad. Aber bei einer zu hohen Dichte an Treibhausgasen in der Atmosphäre erwärmt sich die Erde zu stark. Sie gerät auf Dauer aus dem Gleichgewicht. Ab einem kritischen Punkt kann die Erdtemperatur nicht mehr zur optimalen Ausgangslage zurück.
Zu der Gruppe von Treibhausgasen gehören Methan, Ozon, Wasserstoff und CO2. CO2 ist zwar nur zu 0,034% Bestandteil der Luft, aber trotzdem für 20 bis 30% des Treibhauseffektes verantwortlich. Tiefenbohrungen im Gletschereis haben aufgezeigt, dass der CO2-Anteil seit der Industrialisierung um 40% angestiegen ist. Das Treibhausgas Methan weist sogar eine Zunahme um 150% auf. Die Wirkung von Methan ist bezogen auf 100 Jahre Wirkung 25-mal so hoch, wie CO2. Methan wird jedoch schneller abgebaut.
Dreimal so viele Menschen musste unsere Erde in den letzten 300 Jahren verkraften und die rasant gewachsene Viehzucht (allen voran Rinder) stoßen Methan und CO2 aus. Ebenso tragen Reisfelder zum Methanausstoß bei. Was also soll mathematisch und physikalisch betrachtet schon anderes dabei rauskommen, wenn mehr Menschen und mehr Vieh auf der Erde leben: mehr Wärme!
Mehr Menschen ist gleichbedeutend mit mehr Ressourcen und Nahrung. Aber es müsste nicht soviel sein. Sowohl die Energiewende ließe sich beschleunigen, als auch das Wegschmeißen des Nahrungsmittel-Überschusses unterbinden. Wie gesagt, mit der weltweiten Menge an produzierten Nahrungsmitteln ließe sich sowohl der Hunger vermeiden, als auch eine weitere Milliarde Menschen versorgen. Dieses Zuviel und die schlechte Verteilung müssen nicht sein. Hinzu kommt, dass wir zu viele Grundnahrungsmittel über zu weite Strecken hinweg transportieren (siehe Brennpunkt 8 in ‚Wo bleibt die Rebellion – Unternehmen in der Pfllicht‘), was abermals CO2 ausstößt.
Der CO2-Ausstoss durch fossile Brennstoffe muss genauso reduziert werden, wie ein zu hoher Fleischkonsum. Insbesondere der von ’Rotem Fleisch’. Das Klimaprotokoll hat sich der fossilen Brennstoffe angenommen, aber die Fleischproduktion außen vor gelassen. Die Rindfleischproduktion weist lediglich einen Energiewirkungsgrad von zwei Prozent auf. Hinzu kommen ein immenser Wasserverbrauch und abermals hohe Transportaufwendungen. Ja, wir Menschen brauchen Eiweiß, aber dieser Eiweißbedarf kann auch effektiver als über Rindfleisch gedeckt werden.
Das stärkste und gleichzeitig unvermeidbare Treibhausgas ist der Wasserdampf. Wasserdampf agiert als Verstärker im Klimasystem. Je wärmer die Erde durch alle anderen Treibhausgase wird, desto mehr Wasserdampf steigt auf und erwärmt die Erde zusätzlich. Wasserdampf dämmt die Rückstrahlung am stärksten, verfliegt jedoch schneller und regnet, im Gegensatz zu den anderen Gasen, wieder ab. Diese Auswirkung haben wir in den letzten Jahren in Form von anhaltenden Regenfällen und steigenden Wassermassen mehr als deutlich erleben müssen. Höchststände an den Küsten und an den Flüssen sorgten immer wieder für neue Rekorde und dramatische Überschwemmungen.
Das Anwachsen von Gletschern in großer Höhe hatte ich vor wenigen Absätzen zurückgestellt. Eine stetig ansteigende Niederschlagsmenge findet sich ebenso in großen Höhen, und zwar in gefrorener Form. Die Schneefallgrenze und die Niederschlagsmengen gehen zusammen in die Höhe. Gletscher wachsen aus diesem Grund in immer größeren Höhen an. Leider ist das kein positives Zeichen. Zumal diese Gletscher nicht den Verlust in niedrigen Höhen ausgleichen.
Ansteigende Treibhausgasmengen sorgen also für mehr Wärme. Diese Wärme lässt Gletscher und das ewige Eis auf dem Festland abschmelzen. Abgeschmolzene Flächen reflektieren wiederum mehr kurzwellige Strahlungen als bedeckte Flächen mit Schnee oder Eis. Das Klimasystem schaukelt sich auch in diesem Punkt hoch. Wasserdampf und abgeschmolzenes Eis sind Anzeichen und Verstärker eines sich auf Wärmekurs befindlichen Klimasystems. Sie sind aber nicht die Ursachen. Abgeschmolzenes Festlandeis erhöht zudem unseren Meeresspiegel, was die Hochwassergefahr an den Küsten weiter ansteigen lässt.
CO2 oder Methan können wir nicht sehen und so fehlt vielen Menschen das Bewusstsein, hier anzusetzen. Zudem stoßen Mensch und Tier Methan und CO2 aus. Wenn tote Fische im Öl baden oder Schaum in unseren Flüssen für dramatische Bilder sorgt, dann wissen alle, worum es geht. Wir reden über Umweltschutz. Bei CO2 und Methan in der Atmosphäre bringt dies kaum jemand mit Umweltschutz zusammen.
Ansteigende Treibhausgase sind ein Zeichen für einen zu hohen Ressourcenverbrauch, hervorgerufen durch unkontrolliertes und teilweise unnötiges Wachstum. „Umweltschutz, aber bitte nicht so viel. Denn wir müssen doch wachsen, um unsere Schulden abzuzahlen.” Also jenes Wachstum, von dem nur so Wenige, die dafür aber umso mehr, profitierten. Wir müssen also weiterhin wachsen, da unsere wenigen Profiteure nicht dazu bereit sind, der Welt einen Teil der Schulden zu erlassen.
Aufforderung
Wir sollten aufhören, mit dem Feuer zu spielen. Das sind wir unserer Erde und unseren Kindern schuldig. Ob wir unser Klima (noch) schützen können, wissen wir nicht genau. Aber eine geschützte Natur wird uns definitiv mehr zurückgeben als eine ausgebeutete Umwelt.
Mit jedem Wissenden, der um die Zusammenhänge der reflektierten Strahlen, CO2/Methan-Anreicherung, eisbedeckten Flächen und Wasserdampf weiß, entsteht ein Multiplikator der Aufklärung. Je größer die Menge der Multiplikatoren, desto größer die Chance für ein Bewusstsein zum Thema Umwelt und Klima.
Die Ökologie muss zu einem festen Bestandteil der Ökonomie werden. Ökonomie darf es ohne ökologische Rücksichtnahme in Zukunft nicht mehr geben (siehe Kapitel IV.1.A – ‚Wo bleibt die Rebellion – Unternehmen in der Pfllicht‘).
Andreas Lange – Autor, Referent und Systemberater
E-Mail: info@Andreas-Lange-Blog.de
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