Ein organisches Organisations-System
- Einordnung SAOS
- Selbstlernend zur Lebenserhaltung
- Wachstum bis zur optimalen Größe
- Die 6 SAOS-Prinzipien des Selbst-Ausgleichs-Algorithmus
Einordnung (SAOS)
Eine Zelle ist die kleinste lebende Einheit eins Organismus und bildet in SAOS crossfunktionale, (smart-geführte) selbtsorganisierte, eigenverantwortliche und agil-arbeitende Teams ab. Für eine Zelle wird in SAOS die grafische Darstellungsform eines regelmäßigen Achtecks verwendet.
Systemtheoretisch handelt es sich bei SAOS, um ein organisches (selbst-adaptives) Organisationssystem – für das gerne der Begriff ‚Wabenorganisation‚ verwendete wird.
Die Algorithmen, Prinzipien und Modelle der Selbst-Ausgleichs-Prinzipien von SAOS basieren auf Verhaltensmuster von lebenden Organismen (organische Systeme).
Die Ziele eines gesunden Organismus sind
- ‚Wachstum bis zu optimalen Größe hin‘ und
- ‚der Erhalt des Lebens‘.
Diese Ziele setzen ein selbstlernendes System mit kurzen Feedbackschleifen voraus. Genau diese Voraussetzungen überträgt das organische Selbst-Adaptive-Organisations-System in Wabenform (SAOS) auf eine Organisation und Unternehmung.
Als Struktur, System und Methodenset versteht sich die agile (geführte) Selbstorganisation SAOS in Wabenform als eine europäisch-gerechte Alternative zur Holacracy – zwecks Ablösung von hierarchisch und matrixähnlichen Organisationsformen.
Selbstlernen zum Lebenserhalt
Die Summe aller Zellen (Waben) und Organe ergeben in SAOS einen lebendigen Organismus mit operativen Bewusstseins. Fallen in einem Organismus einzelne Zellen aus, so organisieren die verbleibenden Zellen und Organe einen notwendigen Ausgleich. Ein Organismus tickt nicht so gleichförmig, wie eine mechanische Uhr. Dafür ist ein Organismus weitaus robuster als eine Uhr. Beispiel: Fällt nur ein einziges Teil einer Uhr aus, dann steht die gesamte Uhr. Kein Bauteil einer Uhr kann einem anderen Bauteil bei Ausfall helfen. Alles steht, wenn ein Teil steht. Und genau das ist bei einem Organismus (als Teil von komplexen Umgebungen) nicht der Fall.
SAOS-Zellen und Waben stehen Mechanismen und Prinzipien, wie Redundanz, Teilung und Vererbung zur Verfügung. Durch die Dezentralisierung der Außenwahrnehmung (Vororterkennung von Gefahren) kann eine schnelle und agile Gefahrenabwehr (Umsetzung von Gegenstrategien) erfolgen.
In komplexen Umgebungen wandeln sich unsere Rahmenbedingungen unaufhörlich. Eine selbstlernender Organismus kann die resultierenden Gefahren besser abwehren als statische Systeme. In anderen Worten: Die Anpassung an immer schneller werdenden Veränderungen kann nur von einem Organismus selbstständig bewältigt werden. Ein gutes System muss sich heute zu Formen entwickeln können, welche bei der Anlage der System-Organisation nicht bekannt waren (Emergenz). Eine mechanische Uhr bleibt eine mechanische Uhr. Eine digitale und schon heute vorhandene Uhr kann Aufgaben annehmen, die uns heute noch nicht bekannt sind.
Ein weiterer Teil eines selbstlernenden Organismus sind die Belohnungssysteme, welche nach Zufriedenheit streben. Das Bedürfnis nach Anerkennung kann entweder durch (Selbst-)-Bestätigung oder unter den Gefahren von Bonussystemen erfolgen. Die Summe der erreichten Balancezustände bestimmt über den Gesamt-Zufriedenheitsgrad des Organismus (Gesamtorganisation). Ein Belohnungssystem sollte von Neugierde getragen werden und auf diese Weise Weise für Wachstum sorgen.
Wachstum bis zur optimalen Größe
SAOS-Zellen und -Waben wachsen nicht grenzenlos. Ab einer bestimmten Größe müssen sich SAOS-Zellen oder –Waben teilen. Wachsen in einer SAOS-Umgebung heißt, sich ständig zu teilen. Auch nach der Teilung bleiben die ehemaligen Zellenhälften in Verbindung. Die geteilten Zellen befinden sich in den meisten Fällen weiter im selben Wabenraum oder bilden eine direkte Nachbarschaft. Auf Grund des Zellenteilungsprinzips erwachsen im SAOS-System keine einseitigen oder überspezialisierten Abteilungsanhängsel heran.
„Das Wachstum in einer SAOS-Organisation versteht sich als proaktives Teilen“.
Entscheidend bei durchzuführenden Teilungen sind die sogenannten Teilungskriterien. Diese Kriterien sollten lösungsorientiert oder zielgruppenorientiert sein, aber auf keinen Fall fachorientiert/berufsorientiert sein: Also nicht alle Entwickler in die eine Zelle und alle Berater in die andere Zelle – keine Spezialisierung. Beide Zellen, welche aus einer Teilung hervorgehen, sollen weiterhin crossfunktional besetzt bleiben und sich eigenständig der Lösungen oder Zielgruppen widmen.
SAOS-Zellen teilen sich, ohne dass Knowhow und Führung verloren gehen. Beim Teilen verteilen sich die Mitglieder einer ehemaligen Zelle auf zwei (neue) Zellen. Zellen bilden kooperative und kollaborative Arbeitsverbände. Sie verlassen hierbei nicht die Gesamtordnung. Teilen und Vererben werden zum Prinzip der geführten Selbstorganisation. Zellen und Waben richten sich im Einvernehmen mit ihren Nachbarn selbstorganisatorisch aus. In SAOS sind Veränderungen dem Markt (Mitarbeiter und Kunden) geschuldet und betreffen immer nur diejenigen Zellen, welche auf das entsprechende Ziel ausgerichtet sind. Die Summe der ausgerichteten Zellen ergibt am Ende die Marktausrichtung einer Wabe. Dieser Automatismus macht SAOS-Waben so dynamisch und robust.
Zellen eines vielzelligen Organismus teilen sich oder hören auf, eine bestimmte Zelle darzustellen. Und zwar dann, wenn sie in ihrer bestehenden Form keinen sinnvollen Beitrag leisten können. Kommentar: Hier unterscheiden sich die mehrzelligen Lebensformen von den Einzellern. Einzeller kennen keine nächsthöhere Form. In der Summe bilden Einzeller kein Mehr, sondern nur eine einfache Kolonie. Und sie hören auch nicht auf, diese Kolonie auszuweiten, wenn ihr Wirt durch die Kolonisierung zu sterben droht. Einzeller bilden kein kollegiales Kollektiv.
Andreas Lange – Systemberater – Autor – Speaker
E-Mail: andreas.lange@saos-consulting.de
Demnächst:
- Kultur frisst Strategie zum Frühstück
- Selbstregulation vs. Selbstorganisation
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- Changeprojekte und Vorgehensmodelle
- Schifting Projektmanagement in ein hinzu agilem Projektcoaching
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